Trampel

Kennst du das Gefühl, von einem Elefanten überrannt zu werden?

Er sieht nichts, hört nichts, fühlt nicht, dass unter seinen Füßen etwas Weiches strampelt. Das Weiche, das bist du. Oder ein anderer. Egal. Er stampft dich in den Sand. Du erschrickst, vielleicht blitzt kurz ungläubiges Erstaunen in dir auf,  Entsetzen, sogar Wut. Danach fühlst du nur noch Ohnmacht. Dann gar nichts mehr.  

Oder, die andere Seite: DU BIST der Elefant.

Du erschrickst, als du das Quietschen zu deinen Füßen hörst. Du fühlst dich gestört, getroffen, es ekelt dich, du rastest aus vor Wut. Das Weiche unter deinen Füßen ist schuld. Natürlich, wer sonst? Wie kommt ES dazu, einfach so unter deine sensiblen Füße zu geraten? Rücksichtslos!
„Schau dich doch an!“, sagst du zum ES, „schau dich an, wie du aussiehst. Aus allen Nähten quillt es heraus, ein einziger Brei. Formlos, das bist du. Wie soll ich dich denn spüren? 

Du Trampel!“

Himmel, wo bleibt die Antwort?

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